Es war einmal ein kleiner Bauernhof in Noflen...
Lesen Sie hier, wie sich unser Hof entwickelt hat und wo unsere Meilensteine zu liegen kamen...
Viele dieser Themen waren durchaus von öffentlichem Interesse. So finden Sie mehr zu den einzelnen Themen auch in unserem Medienspiegel.
Chrömeli - so nennt sich unser Hof
Der Name stammt wahrscheinlich aus dem alten Wort "Chrume" (dt. Krummen). Der Hof war anscheinend früher nur ein (Schaf)stall - ein Schafkrummen.
Das heutige Bauernhaus wurde um 1900 durch unsere Vorfahren, welche Zimmerleute
waren, gebaut. Es gibt in unserer Gegend drei, ursprünglich identisch gebaute Häuser.
Unser Hof wäre nicht das was er heute ist, wenn nicht unsere Vorfahren ständig an Verbesserungen gearbeitet hätten.
Zum Beispiel wurden um 1900 Käsetücher gewoben für den Export nach Amerika.
Mit diesem Verdienst konnte teilweise Wald oder Land gekauft werden.
Die nähere Geschichte ist jedoch bedeutend einfacher darzustellen:
1969
- Hans und Käthe Hänni-Liechti übernehmen den Milchwirtschaftsbetrieb in jungen Jahren, nachdem Hans' Vater an den Folgen eines Unfalls mit Arbeitspferden gestorben ist. Der ausgebildete Landwirt und die gelerntete Gärtnerin stellen den Betrieb mit Hilfe der französischen Organisation "Lemaire Boucher" auf die biologische Wirtschaftsweise um. Damals gab es die Knospe noch nicht...
1970
- Erste Experimente mit pfluglosem Ackerbau durch flaches Grubbern, abschälen der Grasnarbe etc. Ein Grundstein, gelegt von Vater Hans Hänni, für unser späteres Anbausystem 2013.
Nach einigen Jahren muss der Pflug wieder eingesetzt werden, da die Technik noch zu wenig ausgereift ist.
1972
- Erstes festes Gewächshaus wird gebaut. Es stammt aus einer ausgedienten Gärtnerei in Zürich und steht noch heute! Gebaut in Eigenregie durch Vater Hans.
1978
- Bernhard Hänni (heutiger Betriebsleiter) wird als viertes Kind in die Familie geboren.
1984
- Der erste Marktstand wird in Thun an der Länggasse 6 aufgestellt und fortan einmal wöchentlich Gemüse verkauft! Die Initiative dazu kam durch das Konsumentinnen-Forum Thun. Herzlichen Dank!
1988
- Aufgabe der Schweinehaltung. Einbau eines Kühlraumes, Unterkellerung der Lagerräume für die Lagerung von Kartoffeln etc.
Anfang 1990er
- Endlich kann nach unserer Initiative in der Dorfchäsi Noflen unsere Milch zu Bio-Milchprodukten verarbeitet werden. Diese Produkte erhöhen die Wertschöpfung und erfreuen sich bei den KundInnen auf dem Markt grosser Beliebtheit.
1994
- Bernhard beginnt mit der Ausbildung zum Landwirt auf biologisch und konventionell wirtschaftenden Höfen in Oberwil b.Büren und Gysenstein.
1996
- Der Markt wird ausgebaut. Von nun an fahren wir am Dienstag an die Länggasse und am Samstag auf den Thuner Rathausmarkt.
1997
- Ein Meilenstein: Bernhard kann die Jahresschule in der ersten separat geführten Klasse zum "Landwirt mit Zusatzausbildung Biolandbau" abschliessen. Danach erfolgt die Zweitlehre als Gemüsegärtner in einem Biobetrieb und einem Hors-sol Versuchsbetrieb. "Immer schön den Horizont erweitern..."
- Ergänzung des Kuhbestandes mit Jersey-Kühen. Diese kleinen, leichten Kühe sind effiziente Grasverwerter und liefern gehaltvollere Milch.
1999
- Bernhard steigt ins Unternehmen ein. Nun wird der Betrieb in einer Generationen-Gemeinschaft geführt.
- Aufgabe der Milchwirtschaft und Spezialisierung auf Gemüse- und Ackerbau.
- Bau einer Kompostieranlage, Giesswasserspeicher und eines Gewächshauses.
- Beginn Umbau Bauernhaus. Es werden Rüst- und Verarbeitungsräume an Stelle der früheren Stallungen erstellt.
- Letzter Einsatz von Kupfer als Pflanzenschutzmittel! Es lebe der Boden!
2000
- Die Fertigstellung der Umbauten wird mit einem Hoffest gefeiert.
2001:
- Die Böden werden von nun an vegetarisch gedüngt. Eine Innovation, die erst über 15 Jahre später in der Branche anzukommen scheint...
2003:
- Bernhard schliesst die Ausbildung zum Eidg. dipl. Gemüsegärtnermeister mit Bravour ab.
- Erster Einsatz von EM (effektive Mikroorganismen) auf dem Hof.
2005
- Hochzeit von Iris von Niederhäusern (Gärtnerin) und Bernhard Hänni
- Bau des neuen Legehennenstalls für max. 450 Legehennen.
2006
- Geburt von Tochter Lorena.
2007
- Die altehrwürdigen Bührer-Traktoren werden durch moderne Fendt-Traktoren ersetzt. Nun fahren wir Bio-Diesel aus recyclierten Speisefetten pflanzlicher Herkunft.
2008
- Am letzten Tag im November stirbt Käthi Hänni an den Folgen eines Herzversagens. Die Anteilnahme bei den KundInnen ist riesig. Käthi war das Gesicht unseres Hofes und an jedem Markttag präsent. Eine "Märit-Frou" durch und durch.
Unzählige Geschichten - lustige, komische, tragische, persönliche, peinliche, für sich zu behaltende usw. - können wir nun zu Ihrer Erinnerung aufleben lassen.
Sie etwa auch? - Zwei Tage nach Käthi's Tod fegt ein Sturm über unseren Hof. Ein Kirschbaum, bei welchem Käthi immer Efeu pflückte um Grabschmuck zu erstellen, wurde umgeworfen. Dem Sturm stand dabei ein Gewächshaus im Weg, diseses erlitt Totalschaden.
2009
- Iris und Bernhard übernehmen den Betrieb in fünfter Generation.
- Anschaffung eines modernen Marktanhängers und eines LKW's um den logistischen Herausforderungen des Marktfahreralltags gerecht zu werden.
- Das im 1999 gebaute Gewächshaus bricht unter Nassschnee zusammen.
2010
- Das neue Gewächshaus wird genau 6 Monate nach dem Einsturz in Betrieb genommen. Dies war in unserem ersten Jahr als selbstständige Bauern ein enormer Kraftakt; logistischer, finanzieller und emotionaler Natur.
- Eröffnung des Bio-Stadthofladen an der Schulhausstrasse 10 in Thun (vis-a-vis HB) als Ergänzung zu den Markttagen, welche nun auf dem Aarefeldplatz stattfinden.
2011
- Aufgabe der Markttage und Konzentration auf das Ladengeschäft. Nun sind wir von Dienstag bis Samstag für unsere KundInnen in der Stadt präsent.
- Pflanzung von über 40 Hochstamm-Obstbäumen. Total sind es jetzt über 100 Hochstämmer. Dies ist der Startschuss in die Permakultur auf unserem Betrieb.
2012
- Die durch uns entwickelte und gebaute Pflanzmaschine wird an der ÖGA in Koppigen einem Fachpublikum vorgestellt. Danach auch in Bologna (Italien).
- Standortwechsel: Der Bio-Stadthofladen eröffnet am 6. Dezember 2012 am heutigen Standort an der Talackerstrasse 53 in Thun.
2013
- Flächendeckende Einführung unseres pfluglosen Anbausystems!
- Das "GenussAbo" ist geboren. In der Stadt Thun bringt nun der Velokurier wöchentlich eine randvoll gefüllte Tasche mit frischem Gemüse zu unseren Abo-KundInnen.
2014
- Ehrung mit dem Innovationspreis des Naturparks Gantrisch
2015
- Nationale Ehre: Bio- Suisse verleiht uns den "Grandprix Bio-Suisse 2015" für unser Anbausystem. Der hochdotierte Förderpreis verpflichtet uns die Innovation weiter zu leben! Das machen wir gerne...
- Neu werden unsere Abo-Taschen regional auch durch die Post verteilt.
2016
- Bau von Kompostboxen zur besseren Herstellung von EM-Kompost.
2017
- Betriebsführungen für in- und ausländische Fach-Delegationen und Einführung in unser Anbausystem (aus Deutschland, Japan und der Schweiz)
- Anpflanzung von Schmetterlingspflanzen unter den Hochstammbäumen
- Neubau und Erweiterung des Hühnerhofes und Umstellung auf Soja-freie Fütterung der Legehennen.
- Neue Ladeneinrichtung für den Bio-Stadthofladen zum 5 Jahre-Jubiläum im Dezember!
Diese ist für die Kunden/-innen übersichtlicher und ansprechender, für uns praktischer und ab sofort mit einer Kaffee & Tee-Ecke ergänzt. "Richtig gmüetlech!"
2018
- Umbau des bestehenden Lagerkellers zu einem Kühllager. Gleichzeitig wird die Kühltechnik (1988) im vorhandenen Kühlraum im OG ersetzt und neu von der zentralen und effizienten Kältemaschine versorgt. Neu können wir die anfallende Abwärme für die Warmwasser-Erzeugung zurückgewinnen. Durch den Einbau des Kühlraums im Keller kann zudem viel Energie gespart werden, da dies naturgemäss ein konstant kühler Raum ist.
- Einführung der Bruderhahn-Aufzucht. Somit sind wir nicht mehr verantwortlich für das
branchenübliche Kücken-Schreddern der männlichen Tiere am ersten Lebenstag.
Ein gutes Gefühl! - Pflanzung von weiteren Hochstammbäumen wie Äpfel, Edel-Kastanie, Baumnuss auf dem Hof sowie Wildsträuchern und Bäumen im eigenen Wald zur Aufwertung des Ökosystems.
- Im sehr trockenen Sommer 2018 zeigt unser Anbausystem auf eindrückliche Art und Weise was Ressourceneffizienz bedeutet. Die meisten Kulturen müssen nicht bewässert werden!
2019
- Ende April feiern wir 50 Jahre Biolandbau HÄNNI NOFLEN mit einem grossen Hoffest
Unserer treuen Kundschaft danken wir mit einem humorvollen Auftritt von "Kliby und Caroline" - Spass pur und für viele Besucher reine Kindheitserinnerungen!
Zur Ehrung der älteren Generation und der mutigen Umstellung auf die biologische Bewirtschaftung überreichen wir Hans Hänni einen Gutschein für ein neues Bienenhaus. Die Umsetzung erfolgt im Folgejahr... Herzlichen Dank
- Für den Verein EM-Schweiz führen wir zweimal den EM-Landwirtschaftstag durch und zeigen interessierten Landwirten aus der ganzen Schweiz unser Anbausystem und die Anwendungen von EM effektive Mikroorganismen im ganzen Betrieb.
- Mit der Erfahrung von 50 Jahren Biolandbau schreiten wir selbstbewusst in die Zukunft und leisten unseren Beitrag als "Best practice Beispiel" zur Veränderung in der agrarpolitischen Landschaft. Wir unterstützen öfffentlich die "Initiative für sauberes Trinkwasser" und leisten Informationsarbeit für einen pestizidfreien Anbau. Die Tagesschau auf SRF und RSI berichten über unser Agroforst- Anbausystem mit dem Titel: "Mit Agroforst das Klima retten".
2020
- Bau der Bienenhäuser (Zum Dank an Vater Hans Hänni für 50 Jahre Biolandbau). Anstelle eines Hauses sind nun 4 kleine und offene Einheiten über das Ökosystem verteilt.
- Neubau einer Packstrasse für die Abotaschen und Anbindung an den Webshop
- Aufgabe der Eierproduktion aus ethischen Gründen
2021
- Von nun an vermarkten wir alle unsere Produkte einzig unter unserem eigenen Label "Bio mit Herz und Verstand". Natürlich ist der Betrieb weiterhin nach den Richtlinien von Bio Suisse zertifiziert unter CH-Bio 006. Wir treten aus dem Verband Bio-Suisse aus, weil die Bio-Suisse Ihre eigenen Grundwerte nicht mehr vertritt und sich unter anderem gegen die Initiative für sauberes Trinkwasser stellt.
- Am 18. August stirbt unser Vater und Bio-Pionier Hans Hänni (23.2.1943-18.8.2021) auf einer seiner geliebten Bergtouren.
2022
- Im Juni dürfen wir der Fernsehsendung "Schweiz aktuell" in einer wunderbar blühenden Umgebung Red und Antwort stehen. Die Sendung berichtet unter Anderem über unseren Austritt aus der Bio-Suisse in vergangenm Jahr.
- Kurz darauf fegt ein schwerer Hagelsturm über unseren Hof und hinterlässt An den Freilandkulturen und an den Gewächshausdächern einen Totalschaden.
Ein schwerer Rückschlag den es emotional und finanziell zu Verkraften galt.
2023
"Unsere Taten von Heute sind die Geschichten von Morgen"
Aus diesem Grund schreiben wir hier laufend weiter.
Bleiben Sie neugierig!